Denkt
man an hiesige Pornodarstellerinnen, denkt man an Gina Wild, Teresa
Orlowski oder Dolly Buster. Unter den männlichen Kollegen gibt es nur
einen, der einen ähnlich legendären Status vorweisen kann: Conny Dachs.
Seit rund 25 Jahren dreht der Osnabrücker Pornofilme, wirkte in
Kinofilmen mit und frönte seiner großen Liebe, dem Heavy Metal, in
verschiedenen Bands. Jetzt hat er umgesattelt, wenn auch nur
musikalisch: Sein neuer Song "Warum liegt hier Stroh rum" könnte sich
zum Mallorca-Knaller entwickeln. Wir sprachen mit dem bekanntesten
Darsteller der hiesigen Erotik-Szene:
HW: "Conny ist der
beste Darsteller, den wir in Deutschland haben. Der bekommt auf den
paaren Metern zwischen Dusche und Set schon einen Ständer und immer ist
auf ihn Verlass", sagte der verstorbene Regisseur Harry S. Morgan über
Conny Dachs. Was denkst du, wenn du so etwas hörst?
Conny:
Das ehrt mich sehr, denn Harry ist nicht nur eine Ikone, sondern ich
habe ihm viel zu verdanken. Ich aber sehe mich als ganz normalen Typ.
Ich bin ein Arbeiter. Ich habe das Schauspielern gelernt wie ein
Handwerker. Und ich weiß, wie man spielt und improvisiert. Daher fühle
ich mich wohl, wenn ich vor der Kamera bin und kann mich auf die Frau
konzentrieren, wenn gedreht wird. Oft hatten wir ja sogar kein Drehbuch,
sondern einfach grobe Ideen, so dass ich meine Rolle spontan vorher
schnell ausgearbeitet habe. So musste ich beim Sex nicht mehr
nachdenken, was als nächstes kommt, sondern kann einfach meinen Körper
beobachten, wie er in der Szene reagiert und machen, was mir und der
Frau gefällt. Ich habe viele Leute erlebt, die mit markigen Worten zum
Set kamen und dann nichts hinbekommen haben, weil sie so nervös waren
oder Drogen oder Alkohol konsumiert hatten. Ich habe sogar am Set von
"Nymphomaniac" von Lars von Trier, wo ja Stars wie Willem Dafoe oder Uma
Thurman mitgespielt haben, keine Schwierigkeiten gehabt. Ich war
Körperdouble und habe fünfmal meinen Schwanz anstelle der Hollywoodstars
in die Kamera gehalten. Charlotte Gainsbourg hat mich sogar
ausgepeitscht. Und in der Houellebecq-Verfilmung "Elementarteilchen"
habe ich auf eine Pizza gespritzt.
HW: Große Produktionen gab es wenn auch nicht vergleichbar in den 80er oder 90er Jahren auch im Porno. Wie ist es heute?
Conny: Es
werden kaum mehr Filme gedreht, eher einzelne Szenen im Amateur-Stil.
Spielfilme, also Streifen mit Handlung, gibt es kaum mehr. Ich bin froh,
dass ich bei Beate Uhse mit der Serie "Lust pur" auch noch richtig
Filme drehe. Ich bin da in vielen Rollen zu sehen und stelle meine
Charaktere immer mit einem Augenzwinkern dar. Meist komme ich durch
gespielte Trotteligkeit an die Frauen. Das ist das Erfolgsgeheimnis der
Serie. Ich bin einfach so, wie der Zuschauer, kein Mega-Hengst, sondern
ein kleiner Trottel. In den US Filmen sind ja nur Pumper zu sehen, die
sich selber wahrscheinlich beim Ficken im Spiegel betrachten. Wir hier
können das schon besser, wir haben sogar Pornospielfilme gemacht, bevor
es die Amis taten und auch den Gonzo-Stil haben wir sicherlich mit
erfunden.
HW: Für das "Augenzwinkern", also deinen
spielerischen Witz und generell dein Schauspieltalent bist du berühmt.
Wann hattest du gemerkt, dass Porno und Witz gut zusammenpassen und das
integriert?
Conny:
Ich habe schon als Animateur im Robinson Club gemerkt, dass es besser
ankommt, wenn man natürlich ist und nicht denkt, dass man der geilste
Typ unter der Sonne ist. Als ich dann kurz nach meinem Einstieg in die
Pornobranche mit Harry S. Morgen drehte, wurde er mein Mentor. Der fand
meine Attitüde und Look richtig klass. Eben, weil ich keiner mit
Vokuhila und Goldkettchen war, sondern ganz anders. Er hat mich überall
mitgenommen und ich bekam viel Applaus für meine Art, zu spielen.
Allerdings: Keiner hat mir je dramatische Rollen angeboten, sondern nur
den lustigen Part. Aber es ist ja auch nicht so, als würden wir
Porno-Krimis machen. Das ist schade, ich fände richtige Spielfilme mit
Morden UND Hardcore-Sex großartig und würde mich da gerne einbringen.
Aber sogar Low Budget ist ja in der Branche mittlerweile zu teuer. Und
wenn man ehrlich ist: Sogar Teresa Orlowski war ja damals eigentlich
Trash.
HW: Heute bist du der einzige deutsche
männliche Pornostar, der in einem Atemzug mit Rocco Siffredi in Italien
und Ron Jeremy in den USA genannt wird. Was bedeutet das für dich, warum
glaubst du, hast du das erreicht?
Conny: Danke
schön dafür. Aber das ist vielleicht etwas hoch gegriffen. Als Legende
sehe mich nicht, eher als ganz solider Typ. Fleiß, Disziplin und Talent
kommen bei mir zusammen und haben für meinen guten Ruf gesorgt. Und ich
habe mich getraut, etwas Neues zu machen. Ich wollte immer weiter gehen,
nicht das Erstbeste abliefern, wie manche Regisseure, die immer mit dem
ersten Take zufrieden waren. Ich wollte beispielsweise auch mit meinen
Drehpartnerinnern vorher proben, weil mein Anspruch hoch war. Und damit
meine ich nicht die Sexszenen. Ich habe ja vor meiner Pornozeit mit
Lehrern vom Broadway gearbeitet, ich war bei Pomp Duck and Circumstance
und am Theater. Ich hatte sogar Step-Unterricht.
HW: Wenn zu zurück denkst, was war deine Paraderolle?
Conny: "Anonyme
Nymphomaninnen: Vorname genügt..." Als einziger männlicher Darsteller
war ich in allen Rollen zu sehen. Taxifahrer, Arzt, Callboy und weitere.
Das war so abgefahren, schon der Titel alleine.
HW: Du
hast gerade das völlig sexfreie Musikvideo zu deiner Single "Warum liegt
hier Stroh" veröffentlicht. Wie kamst du auf die glorreiche Idee, die
Kultszene aus einem Pornofilm des Labels Magma zu einem Song zu machen?
Conny: Das
war doch mehr als überfällig. Warum kam vorher keiner auf die Idee? Das
Thema schreit ja danach und jeder kennt diese verdammte Szene.
Eigentlich geht es aber gar nicht um den Pornofilm, sondern nur um Party
und Saufen. Der Song wird auch gut abgefeiert und kommt speziell auf
den große Apri-Ski Events gut an.
HW: Bist du als Sänger jetzt häufiger live unterwegs?
Conny:
Zugegeben, es könnte mehr sein. Ich bräuchte eigentlich ein Management
und Booking. Ich filme viel und spiele hier und da Gigs aber würde die
Musik-Karriere gerne ausbauen. Da kann man schön unabhängig unterwegs
sein und das auch noch ein paar Jahre machen. Aber ich bin eben keiner
der gerne Klinken putzt. Klar wurde ich schon mal gefragt, ob ich beim
Opening auf Malle mitmache aber da stehen eben hunderte Typen mit
lustigen Jacken und schrägen Perücken und singen ihre Songs. Ich brauche
daher eigentlich jemanden, der Musik, Social Media und Porno kennt und
für mich arbeitet. Einen nerdigen Netzwerker. Ein Manager für mich
alleine. Aber so mache ich halt auf kleinem Niveau weiter und habe
trotzdem super Spaß dabei. Und Menschen wie Mia Julia die ja als Mia
Magma mal Pornos gedreht hatte aber da noch recht unbekannt waren
gönne ich den Erfolg auf Mallorca. Sie hatte schon ganz zu Anfang super
PR, durch tolle Unterstützung der BILD-Zeitung und früheren Partnern wie
Ikke Hüftgold, mit dem ich auch sehr gerne arbeite.
HW: Kurz und knackig, deine schnellen Antworten auf die Fragen, die dir jeder stellt:
Wie viele Filme hast du bisher gedreht?
Conny: Es
gibt Filmdatenbanken, wo man das recherchieren kann. Dann sag du mir
einfach wie viele es waren. (Anm. HW: IMDB weist 220 Einträge auf. Wir
gehen davon aus, dass es deutlich mehr Filme mit Beteiligung von Conny
Dachs gibt)
HW: Wie viele Frauen hast du gehabt?
Conny: Ein Gentleman schweigt und genießt. Und die ehrliche Antwort ist: Ich weiß es wirklich nicht.
HW: Wie schaffst du es, immer hart zu werden?
Conny: Berufsgeheimnis. So könnte ja da jeder kommen. Dann wäre ich ja arbeitslos.
HW: Mit welcher Darstellerin würdest du gerne einmal einen Porno drehen?
Conny: Patricia
Rhomberg in jungen Jahren. Die Schauspielerin, die die Rolle der
Josefine Mutzembacher gespielt hat. Die fand ich toll und charmant. Das
ist aber einfach eine Fantasie, die Dame ist heute 65.
HW: Gibt es noch Sex außerhalb des Jobs?
Conny: Ja.
Darsteller gesucht!
Conny Dachs und Beate Uhse suchen Darsteller. Weibliche und männliche Interessenten wenden sich bitte an:
conny@beate-uhse.tv