Der "Hanky Code"
Von Pixie Gun
Stell Dir folgende Szene vor: Du hast im Club eine extrem attraktive Frau kennengelernt. Mit den prallsten Titten, die Du je gesehen hast, und einem runden Knackarsch zum Anbeißen. Doch obwohl der Süßen die Geilheit bereits aus den Augen sprüht, ziert sie sich noch immer ein wenig, gibt sich mädchenhaft-unnahbar. Heiß, denkst Du Dir, denn Du liebst es, wenn Frauen im Bett devot sind und nach deinen Spielregeln spielen. Kurze Zeit später landet ihr in Deinem Bett. "Warte kurz, ich mach mich schnell frisch", flüstert sie Dir noch ins Ohr, da ist sie auch schon im Bad verschwunden. Als sie fünf Minuten später zurückkommt, steckt ihr scharfer Körper in einem Latex-Catsuit, in ihrer Hand hält sie eine Reitgerte. "Los, komm her und sei mir zu Diensten, du nichtsnutziger Wurm!" In diesem Moment verflüchtigt sich auch schon Deine Prachtlatte, denn wenn es eins gibt, das Du so gar nicht magst, sind es Hobby-Dominas! Verdammt, hättest Du das mal vorher gewusst!
In solchen peinlichen Sex-Momenten habe ich mir schon oft ein geheimes Zeichen gewünscht, das gleich klarmacht, worauf Mann oder Frau steht. Die Schwulen-Szene ist uns Heteros da einen Schritt voraus, denn der in der Gay-Szene verwurzelte "Hanky Code" liefert genau solche Geheimzeichen. Ach, was sag ich, eine ganze Geheimsprache!
Der Begriff Hanky Code, auch Handkerchief Code (vom englischen Wort "handkerchief" für Taschentuch) ist ein vor allem in Schwulen- und BDSM-Kreisen verbreiteter Sex-Code. Durch das Tragen verschiedenfarbiger Taschentücher, teilt der Träger unmissverständlich mit, wo seine Fick-Vorlieben liegen. Natürlich können diese Zeichen nur von denen gelesen und gedeutet werden, die über die Materie Bescheid wissen. Die Farbe des Tuchs symbolisiert dabei die jeweilige Spielart. So steht ein weißes Tuch für "Ich stehe auf Masturbation", ein dunkelblaues für "Ich liebe Analverkehr" und ein rotes für "Fisting find%u2018 ich dufte" - mal ganz salopp übersetzt. Einige der wichtigsten Grundfarben verrate ich Euch gerne, allerdings ohne Gewähr!
Weiß: Masturbation
Babyblau: Blowjob
Marineblau: Analsex
Schwarz: BDSM
Rot: Fisting
Gelb: Natursektspielchen
Braun: Kaviar
Orange: Ich mache alles mit!
Dabei ist gerade der Farbcode nicht immer eindeutig zu entschlüsseln, vor allem wird es dann schwierig, wenn Ihr Euch in einer dunklen Bar oder nachts auf einem nur mäßig beleuchteten Parkplatz aufhaltet. Ein in hellem Rosa gehaltenes Tuch deutet zum Beispiel auf die Leidenschaft für Dildo-Spiele hin, ein dunkleres Rosa für Brustwarzenspiele, und ein tiefes Magenta-Pink steht für "Ich mag Achsellecken". Uff, wie soll MANN denn da den Überblick behalten? Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, auf was das Objekt Eurer Begierde steht, sprecht den Guten lieber an und fragt nach.
Nun denkt Ihr Euch vielleicht "Na, schön und gut, aber woher weiß ich denn, ob der jeweilige Herr aktiv oder passiv ist?" Auch darauf weiß der Hanky Code eine Antwort. Wird das Taschentuch in der linken Gesäßtasche getragen, ist der Träger aktiv, in der rechten Tasche getragen, verweist es darauf, dass der Herr die passive Rolle einnehmen möchte. Hat MANN sich das Tuch um den Hals geknotet, handelt es sich um jemanden, der in der Aktiv-Passiv-Frage flexibel ist. Aber Achtung, auch hier gilt wieder: Bitte alle Hanky-Code-Regeln nur mit Vorsicht genießen! Denn je nachdem, in welchem Land Ihr mit Hilfe des Hanky Codes einen Spielpartner sucht, gelten andere Regeln. Da bedeutet das Taschentuch in der rechten Hosentasche auf einmal, dass Ihr der aktive Part sein möchtet, und auch die Farbcodes können variieren. Informiert Euch vorher am besten im Internet über die landestypischen Hanky Code Eigenheiten.
Schade eigentlich, dass sich der Hanky Code bis jetzt noch nicht in der Hetero- und Swinger-Szene durchgesetzt hat!