Wer sich kostenlos Sexfilme im Internet ansieht, zahlt dafür demnächst einen hohen Preis. Portale wie Redtube und Youporn ruinieren die Pornobranche weltweit, kostenlos und ohne Jugendschutz.

Weder Darstellerinnen und Darsteller, noch die Filmkonzerne, die die Produktionskosten investiert haben, sehen von den Konsumenten und den so genannten Streaming- Portalen, auch nur einen einzigen Cent.

Die Masche hat den selben Effekt, als würde irgendwer bei einem Bäcker schon seit Jahren Brote stehlen, um diese kostenlos an alle Kunden zu verteilen. Dieses "Robin Hood"- Geschäftsmodell könnte jedoch bald ein sehr ungeiles Ende nehmen.

Woher soll das Geld für teure Produktionen kommen, wenn für den Filmkonsum nicht mehr gezahlt wird?
Schauen auch ehrliche Kunden vielleicht demnächst nur noch in die Röhre?

Eine Internetkampagne will das jetzt verhindern. Unter dem Motto "Pay for your porn"  haben sich Produzenten und Darsteller zusammen getan, um Kunden aufzufordern, keine Streaming- Portale im Netz aufzurufen.

Internet-Piraterie zerstört nicht nur auf  kriminelle Art und Weise eine Milliardenindustrie, sie sorgt auch dafür, dass Pornofilme bald zu einer Mangelware werden, nicht nur im Netz. Wer sich kostenlose Pornos auf Streaming- Portalen anschaut, ist mitverantwortlich für das Sterben der Pornographie.

Unfreiwilliger Auslöser der Kampagne ist US-Schauspieler Samuel L. Jackson. Der hatte in einem Interview erklärt, dass er "Redtube" für den besten popkulturellen Verdienst der letzten 50 Jahre halte. Ein großer Fauxpas. Mit dieser Aussage löste er einen Sturm der Empörung aus.

Mit dieser Meinung steht Samuel L. Jackson aber nicht alleine da. Die Diskussionen um geistiges Eigentum und Copyright von Medien und Künsten, gehen sogar so weit, dass auch politische Gruppierungen behaupten, dass  künstlerische Werke, als Produkte der kulturellen Gemeinschaft, unkommerziell verbreitet werden sollten.

Die große Frage aber ist, worin sich künstlerische Fähigkeiten und Produkte von anderen, wie zum Beispiel handwerklichen oder technischen Fertigkeiten oder Produkten, in ihrem Wert und dem Recht auf  kostenfreie, unkommerzielle Nutzung durch die Allgemeinheit unterscheiden? Diese wird in dem Zusammenhang leider nicht beantwortet.
Die kulturelle Gemeinschaft spielt schließlich bei allen menschlichen Errungenschaften eine Rolle, nicht nur bei den Künsten.
Fakt ist: Wer einen Bauplan erstellt, eine Internetseite programmiert und Brot backt, handelt aus demselben kulturellen Kontext heraus, wie jemand der Musik macht, einen Film dreht oder einen Roman schreibt. Wo fängt die Kunst an und wo hört die Arbeit auf?  

Mit der Einstellung von Samuel L. Jackson gehen also demnächst vielleicht nicht nur in der Pornobranche, sondern auch in Hollywood die Scheinwerfer aus.

Wer die "Pay for your porn"- Kampagne unterstützen möchte, kann die Aktion innerhalb von sozialen Netzwerken verbreiten und vor allem demnächst einfach wieder mal für seine Pornos zahlen. Für andere Kunstproduktionen und Medien natürlich auch.

Kampagne unterstützen auf: www.payforyourporn.org

Bildquelle: www.payforyourporn.org