Erregung reduziert Ekel!
Sperma, Speichel, Schweiß oder sogar Urin - Sex muss "dirty" sein. Doch damit niemand die Flucht aus dem Bett antritt, hat der menschliche Geist sich darauf eingestellt, wie eine Forschergruppe herausfand.
Sexuelle Erregung senkt die Ekelschwelle.
Das ergab eine Studie der niederländischen Universität Groningen mit 90 jungen Frauen, die nun im Fachblatt "Plos One" veröffentlicht wurde.
Die Teilnehmerinnen (Durchschnittsalter 23) wurden für den Test in drei Gruppen aufgeteilt:
Eine Gruppe sah einen "frauenfreundlichen Softporno" - diese Frauen stuften sich selbst als weniger angeekelt ein und erledigten in einer Studie mehr Ekel-Aufgaben als die anderen.
Die Frauen, die nur einen lustigen Sportfilm oder einen neutralen Film gesehen hatten, waren schneller und häufiger geekelt.
"Sex kann schmutzig sein, aber die meisten Menschen scheint das nicht zu stören", schreiben die Autoren in der Studie. Dabei seien Liebesspiel und Ekel beide sehr wichtig für die Evolution, rufen aber genau entgegengesetzte Assoziationen hervor.
Ekel ist in erster Linie ein Überlebensmechanismus. Die britische Hygieneforscherin Valerie Curtis sieht Ekel als "Immunsystem des Verhaltens". Indem wir uns von etwas abgestoßen fühlen, vermeiden wir potenziell gefährliche Parasiten und Krankheitserreger.
Die sind natürlich auch in Sperma, Speichel und Schweiß. Aber wenn es um die Fortpflanzung geht, schlägt die Evolution dem Ekelgefühl ein Schnippchen. Ältere Untersuchungen haben schon belegt, dass sich Erregung auf Männer ganz ähnlich auswirkt.