Welch ein interessanter und witziger Abend das war, ich dachte eigentlich mich kann nichts mehr überraschen und diese urkomischen Metaphern in diesem Mutzenbacher Film... Da hat doch wirklich ein Priester, mit seiner "geweihten Kerze", Josefines "sündige Stube" geputzt und diese hinterher mit seinem hausgemachten Weihwasser gespült....

Soll ich schockiert darüber sein, dass Josefine im Film, offensichtlich Spass am Sex mit ihrem Beichtvater und danach auch noch mit dem eigenen Stiefvater hatte??? Soll ich darüber lachen?  Dass im Porno am Ende nicht geheiratet wird, war mir ja auch vorher schon klar, aber dieser Streifen käme heute gar nicht mehr durch die Zensur, die haben sich damals wirklich was getraut.

Philips Freundin, die neben mir saß, fragte mich zwischendurch, ob mich der Film "an machen" würde... ich weiß nicht, ein bisschen vielleicht, aber eigentlich fand ich ihn eher witzig... Na ich möchte ohnehin weder Kritiker noch Moralapostel spielen, ein Film heißt ja Film, weil es eben nur ein Film ist, nach einer Romanvorlage und Diese ist ja fiktional.

Das Publikum im Filmclub war auch toll, so viele interessierte Leute... Nun gut nach dem "Mutzenbacherfilm" hatte der Philip erst mal zu tun, die in Ihrem Sitz versunkenen, müden Gestalten, wieder wach zu reden, zumindest die Herren, die nicht mit ihrer Partnerin anwesend waren und zwischendurch mal kurz mit Dieser aufs Klo verschwunden sind... Ich habe mich gefragt, wie es die vielen, einzelnen Männer schaffen, 90 Minuten in einem Pornofilm zu sitzen, ohne sich in die Hose zu greifen, schließlich sitzt man ja im Filmclub 813 in Köln, wegen der Liebe zur Kunst und nicht wegen der zur öffentlichen Triebbefriedigung...

http://filmclub813.intercoaster.de/icoaster/cms/813/index.php?id=168 

Ja, ja ich sehe einfach alles, den Schweiß auf der Stirn mancher Anwesenden, ich spüre den unterschwelligen Druck, ich kenne mich aus. Aber dann ging es ja dennoch wirklich ganz gesittet zu, ohne dass jemand rum gehen und Kleenex verteilen musste und ich denke, wir haben dann noch ne tolle, spannende Diskussion im Publikum zum laufen gebracht und  niemand, von den Anwesenden, dachte: und wann hören die endlich auf zu reden und wann fallen die Hüllen???

Entschuldigt ihr Lieben, an dieser Stelle sollte ich vielleicht mal meine Gedanken unterbrechen und Euch erklären, um was es hier eigentlich geht und was am vergangenen Donnerstag den 30.06.2011 ab 20 Uhr im Filmclub 813 in Köln los war.

Dort fand nämlich, in diesem doch recht außergewöhnlichen Rahmen, die große Nacht der Pornographie statt. Gastgeber war der Autor Philip Siegel, der nach der Filmvorführung von "Josephine Mutzenbacher und wie sie wirklich war" noch zu einer kleinen Diskussion, über die Pornographie, in Deutschland, einlud und in diesem Rahmen sein Buch präsentierte. Als Experten durften wir alle, also Philip, einer meiner Kollegen aus der Branche Boris Senking und ich, gemeinsam durch den Abend führen und witzige, erotische und erstaunliche Details, aus einem nicht ganz gewöhnlichen Berufsleben, preisgeben. Ein ausführlicher Bericht von mir, über diesen Abend, erwartet Euch allerdings erst demnächst in unserem HW Heft.

Wer vorher schon Informationen über Philip und sein Buch einholen möchte, erfährt hier mehr http://www.youtube.com/watch?v=Ie-pmxs_r7I

Das Buch gibt es selbstverständlich auch im Handel, Interessenten bestellen am Besten gleich unter diesem Link http://www.amazon.de/Porno-Deutschland-Reise-durch-unbekanntes/dp/3923646097

Liebe Grüße aus der HW Pornoredaktion sendet Euch

Eure Kyra