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Gut geknallt mit Happy Weekend
Kategorie: news

Silvester wird geknallt, so oder so!  Aber wie zelebrieren eigentlich andere Völker das Fest zum Jahreswechsel? So viel sei gesagt: Laut wird es überall, aber jede Region hat einige Eigenarten, von denen besonders die der Spanier uns gut gefallen...

Silvester im Swingerclub ist ein Song des Comeday-Duos "Mundstuhl", der schon für viele Lacher gesorgt hat. Wir wissen natürlich nicht, wie die in jeder Boulevard-Sendung präsenten Blödler wirklich ihren Jahresübergang feiern, aber wenn sie einmal wirklich im Swingerclub loslegen wollten, bietet sich ihnen die Qual der Wahl. Jeder Club der etwas auf sich hält bietet zum 31. Dezember das volle Programm, so dass man von Nord bis Süd und Ost bis West kein Problem haben sollte, ins neue Jahr zu knallen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Apropos knallen: Wie wir Silvester feiern, weiß ja jedes Kind. Aber wie feiern andere Länder das Fest, das auf den römischen Bischof Silvester den Ersten im 5. Jahrhundert zurück geht?

Spanien
In Spanien feiert man bei einem ausgiebigen Essen im Kreis der Familie und verbringt die Mitternachtsstunden auf der Straße. In Madrid trifft man sich im Allgemeinen an der Puerta de Sol im Zentrum der Stadt, wo von der Turmuhr das neue Jahr eingeläutet wird - landesweit live im Fernsehen mitzuverfolgen! Ganz Spanien geht einem ganz besonders reizvollen Brauch nach: Zu jedem der mitternächtlichen Glockenschläge, die das neue Jahr einläuten, muss eine Weintraube verzehrt und sich dabei etwas gewünscht werden. Beim 12. Gong müssen alle Trauben verspeist sein - andernfalls riskiert man Unglück im neuen Jahr!
Anschließend werden - wie wohl fast überall auf der Welt - die Sektgläser erhoben, sich umarmt und beglückwünscht. Aber nicht, ohne vorher einen goldenen Ring ins Glas zu werfen: Auch hier lassen die Spanier nichts unversucht, um das Glück positiv zu stimmen! Wie die Italienerinnen und Chileninnen versuchen auch die Spanierinnen mit Sinn für Brauchtum ihr Glück im neuen Jahr auf kuriose Weise zu beschwören: Sie tragen am Silvester- und Neujahrstag rote Dessous! Ihr erinnert euch an mein Vorwort im letzten Heft: Rot macht scharf, wenn auch unbewusst... Und wer sich eh in heiße Unterwäsche kleidet, hat wohl mehr im Sinn, als nur das Glück anzuziehen.

China
In China, Korea und Vietnam begrüßt man das neue Jahr erst im Februar: am Tag des ersten Vollmonds nach dem 21. Januar - entsprechend dem traditionellen variablen Mondkalender. In der chinesischen Welt werden bis heute unzählige Neujahrsriten gepflegt: Nach alter Tradition muss z.B. vor Beginn des Neujahrsfestes das Haus mit Bambuszweigen, die die bösen Geister vertreiben, gründlich geputzt werden. Während der Neujahrstage würde man Gefahr laufen, auch das Glück hinauszukehren. Gleichzeitig wird von der Bettwäsche bis zur Kleidung alles erneuert und das Haus mit roten Papierstreifen und goldenen Glückszeichen dekoriert: Schriftzeichen, Schutzgottheiten, Frühlingsmotive, Blumen, Landschaften usw., die auch als Bildchen verschenkt werden können. Mit Beginn des neuen Jahres werden ab 23 Uhr alle Fenster geöffnet, um das neue Jahr hereinzulassen.
Am letzten Tag des alten Jahres findet das große, fröhliche "Reunion-Dinner" statt, bei dem die Familie vollständig versammelt sein sollte. Dies wird sehr ernst genommen, sodass Stadt und Land jedes Jahr wieder kurz vor einem Verkehrskollaps steht. Kinder und Unverheiratete erhalten Geldbeträge in kleinen roten Tüten mit Glückssymbolen. In einigen Regionen werfen Unverheiratete auch Mandarinen ins Meer, um gute Ehepartner zu finden. Früher taten dies vorwiegend junge Frauen, die ihren Namen auf die Mandarinen schrieben, in der Hoffnung, einer der wartenden unverheirateten Fischer würde diese finden und sich auf die Suche nach ihnen machen.

Israel
Rosh Hashana - zu deutsch Jahresbeginn - ist das jüdische Neujahrfest und soll zur Besinnung und Umkehr anregen. Das Blasen auf einem Widderhorn während des Gottesdienstes ist charakteristisch für diesen Aufruf zur Umkehr.
Der schmetternde Ton des Horns soll die Menschen veranlassen, ihre Taten zu überdenken, damit sie von ihren sündhaften Wegen und Gedanken ablassen. Süß darf das neue Jahr trotzdem werden: Man serviert in jüdischen Familien am Neujahrsabend süße Äpfel mit Honig und Honigkuchen. Oft wird auch eine süße Speise aus Möhren gereicht, die auf jiddisch "Meren" heißen, was auch wachsen, zunehmen (mehren) bedeutet. Sie versinnbildlichen den Wunsch, dass unsere Vorzüge und Verdienste im kommenden Jahr unsere Mängel überwiegen mögen.

Japan
Das japanische Neujahrsfest dauert bis zum 7. Januar. Gegen Mitternacht an Silvester erklingen im ganzen Land in den Tempeln 108 Glockenschläge, die die 108 Begierden des Menschen und die 108 Übel des alten Jahres vertreiben sollen.
Zu den beliebtesten Familienbeschäftigungen der Japaner während des Neujahrsfestes gehört das Stampfen von Klößen aus Klebreis, den so genannten Mochi (sprich: "Motschi"), die traditionell am Neujahrsmorgen gegessen werden. Die Japaner glauben, dass ihr Verzehr Glück bringt - und ein langes Leben. Tatsächlich ist jedoch das Gegenteil der Fall: Jedes Jahr bleiben einigen Unglücklichen die äußerst klebrigen Reisklöße buchstäblich im Hals stecken, genauso, wie bei vielen Spaniern die Trauben.

Österreich
In Wien tanzt man um Mitternacht, wenn die große Pummerin (Glocke) vom Wiener Dom traditionell das neue Jahr einläutet, auf dem Rathausplatz dem neuen Jahr entgegen - natürlich mit einem Walzer im Dreivierteltakt! In den Bergtälern der Alpen gibt es dagegen wundersame Bräuche, die außer den Einwohnern kaum jemand kennt. Das Neujahrssingen ist zum Beispiel eine Tradition in der nördlichen Alpenregion: Ein Vorsänger zieht mit einem Chor durch das Dorf und singt den Neujahrswunsch. In den vielen ländlichen Bereichen der Alpenregion ist das "Räuchern", das Begehen der Wohn- und Arbeitsräume und Stallungen mit gesegnetem Weihrauch, üblich, um die Dämonen zu vertreiben. In einigen Dörfern sind zwischen Weihnachten und Neujahr vermummte Gestalten mit schaurigen Masken unterwegs, die Lärm machen und die bösen Eis- und Frostgeister vertreiben bzw. die guten Geister der Fruchtbarkeit des Frühlings anziehen.

Russland
In Russland fallen die Bräuche, die man in Deutschland mit Silvester verbindet, wie z.B. das Wahrsagen mit Wachs, mit der russisch-orthodoxen Weihnachtszeit Anfang Januar zusammen. Der 31. Dezember ist in Russland der wichtigste Festtag, an dem in vielen Familien Weihnachten und Silvester zugleich gefeiert wird. Die Straßen werden bunt erleuchtet und zu Hause und auf den Plätzen werden Tannenbäume geschmückt. Wenn die Kreml-Uhr am Roten Platz in Moskau 12-mal geschlagen hat, stößt man in Russland - zeitversetzt - gleich 11-mal an, da es so viele Zeitzonen gibt! Erst der 6. Januar ist der Tag der Bescherung, an dem "Väterchen Frost" oder das Großmütterchen "Babouschka" den Kindern die Geschenke bringt. Begleitet wird er von dem Mädchen "Schneeflocke" und dem Jungen "Neujahr". Dann gibt es mit Herzen dekorierten Kuchen, von denen jedes einen Traum in Erfüllung gehen lässt. Den 7. Januar verbringt man in festlicher Stimmung im Kreise der Familie. Vier Tage später, am 11. Januar, beginnt offiziell das orthodoxe Neue Jahr.

Das ganze HW-Team wünscht euch-egal in welchem Land oder wie ihr Silvester verbringen werdet - einen guten Rutsch und ein erotisches Jahr 2011.

Auf unseren Fotos: Maria Mia & Stella Styles

 

 
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