Tiere treiben dolle und auch oft gleichgeschlechtlich. Wir wagen einen Blick auf den tierischen Sex: Die Bartgeier machens zu dritt, die Elefanten sich selbst, Pinguine sind oft schwul, und Pandas kucken Pornos.
Schlechte Aufklärung erkennt man daran, dass unser Sex mit dem Treiben von Bienen und Blüten verglichen wird. Dabei bietet das Tierreich viel originellere Vorbilder. Die Bartgeier machen%u2018s zu dritt, die Elefanten sich selbst, Pinguine sind oft schwul, und Pandas kucken Porno. Eine Sexpedition ins Tierreich.
Früher als sich Kinder noch nicht selbst mit Bravo und Pornoheften aufklärten, da kam der Vati eines Tages auf seinen Sprößling zu und erklärte, was es so mit den Bienen, den Blüten und dem Blütenstaub auf sich habe. Das war für alle Beteiligten peinlich. Zu unrecht wurden obendrein die sexuell langweiligsten Vertreter des Tierreichs zur Erklärung herangezogen. Weil es Flamingos, Pandas und Pinguine wesentlich dicker hinter den Ohren haben, als uns possierliche Tierfilmchen immer glauben machen wollten %u2013 hier die 6 größten Irrtümer über den Wildlife-Sex.
Irrtum Nr. 1: Unter Katholiken und im Tierreich dient Sex ausschließlich der Fortpflanzung. Falsch. Auch für Vierbeiner ist das Vögeln ein Spaß, den sie sich zwischendurch mal gönnen. Besonders Pavian-Männchen nehmen sich gerne ansatzlos ein Weibchen vor. Die halten ihren rosa Hintern zwar etwas lustlos hin, aber Quickie ist Quickie.
Irrtum Nr. 2: Homosexualität ist einen Erfindung des Menschen. Falsch. Inzwischen wurde bei 450 Tierarten homosexuelles Verhalten entdeckt. Unter anderem bei Flamingos und bei den charmanten Humboldt-Pinguinen, die sogar langjährige Partnerschaften pflegen. Sie gehen gemeinsam zur Fütterung, leben in einer gemeinsamen Höhle, und sie vögeln natürlich miteinander. Kurz: Sie leben wie in einer eingetragenen Partnerschaft für homosexuelle Paare. Nicht nachgewiesen werden konnte indes, dass schwule Pinguin-Höhlen schicker eingerichtet sind als die der Hetero-Artgenossen. Dafür konnten bei schwulen Möwen sogar schon Adoptionen beobachtet werden.Auch der Okapi, ein Paarhufer aus der Familie der Giraffenartigen, zeigt oft homosexuelles Verhalten. Im Kölner Zoo oft zu bestaunen und männliche Giraffen selbst zeigen hier und da "eindeutige Paarsituationen", so die Zoobegleiterin Birgit Schäfer. Noch offensichticher schwul treiben es die Bonobos aus der Gruppe der Menschenaffen. Sie kompensieren Stress mit Sex, gerne auch homosexuell.
Irrtum Nr. 3: Tiere kucken keine Pornos. Falsch. Im chinesischen Panda-Forschungszentrum in Wolong (Sechuan) stellte man bei 80 Prozent der Männchen Lustlosigkeit fest. Mit Filmen von kopulierenden Artgenossen konnte immerhin bei 20 Prozent der Zuschauer die Libido erweckt werden. Auf Panda-Puppen reagierten die Herren dagegen sehr reserviert.
Irrtum Nr. 4: Die Franzosen haben den flotten Dreier erfunden. Halb-Falsch. Der Flotte Dreier wird zwar häufig im französisch-spanischen Grenzgebiet der Pyrenäen gepflegt. Allerdings nicht von Bonvivants, sondern von Bartgeiern.
Irrtum Nr. 5: Tiere schlafen sich nicht nach oben. Falsch. Bei Affenmännchen wurde beobachtet, dass sie sich gerne von ranghöheren Tieren vögeln lassen, um ihre soziale Position zu verbessern.
Irrtum Nr. 6: Affen und Hunde sind die einzigen, die masturbieren. Falsch. Der Nubische Steinbock macht sich%u2018s gerne selbst und auch der Elefant, dem wir bislang nur "anständige Paarung" unterstellten, saugt mit seinem Rüssel gerne mal am eigenen Rüssel.
Sollten wir uns vor diesem Hintergrund nicht endgültig von Biene Maja als Aufklärerin verabschieden? Wir plädieren für eine Aufklärungs-Edition von Benjamin Blümchen. Der könnte endlich mal zeigen, wo der Rüssel wirklich hängt. (Töröh!)