Dort, wo immer mehr Hotels sich auf strenggläubige Muslime als Kundschaft einstellen und ihren Gästen ermöglichen, komplett verschleiert zu baden, ging Ahmet Kosar einen anderen Weg. Ausgerechnet Anatolien wurde als Ort für das erste FKK-Hotel der Türkei auswerkoren. Der Nackt-Tourismus sollte dort boomen, wo von Anfang an mit Widerstand zu rechnen war. Auch ein Hotelier war schnell bereit, das Wagnis einzugehen und ließ sein 2007 eröffnetes Adaburnu-Gölmer-Hotel zum Nudisten-Resort umtaufen, um internationale Kundschaft anzusprechen. Am 1. Mai begann der Nacktbetrieb des wundervoll auf der Datca-Halbinsel gelegenden Hotels, doch schon fünf Tage später machte die Stadtverwaltung den Unternehmern einen Strich durch die Rechnung. Die Beamten stellten ein "Problem mit den Papieren" fest und starteten damit eine Geschichte von Hindernissen, die zur Schließung des Hotels führten. Mal war es die Konzession, dann entdeckte das Bauamt "Unstimmkeiten". Schließlich durften nur noch Restaurant und Pool betrieben werden, wie Gürdal Yüce von der Hotelgesellschaft der Zeitung "Hürrijet" berichtete. Dabei hätte das Konzept durchaus ein Erfolg werden können, denn angeblich lagen schon 2700 Buchungen vor, vornehmlich aus Deutschland. Das Experiment Nudistenhotel ist nun gescheitert, wahrscheinlich auch auf Grund der Medienrummels um das Vorhaben.