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HappyWeekend-News
Frag doch Dr. Winter
Kategorie: news

Liebe Leserin und lieber Leser,

herzlich willkommen im Happy Weekend - und natürlich in unserer Kolumne "Frag

doch Dr. Winter". Mein Name ist Dr. Ulrich Winter und ich freue mich darauf, auch in

dieser Ausgabe Ihre und Eure Fragen zu erotischen Themen, Partnerschaft und

Sexualität zu beantworten. Diesen Service gibt es exklusiv für unsere Leserinnen

und Leser im Happy Weekend. Außerdem werde ich Sie und Euch in jeder Ausgabe

über aktuelle und wichtige Themen zum modernen Lifestyle und aus dem Erotik-

Business informieren.

Also, viel Spaß und bitte keinen Frust mit der Lust.

Ihr und Euer

Dr. Winter

Schon gehts los mit dem ersten Leserbrief und der ersten Frage, die bei mir landete.

Klaus (36) schreibt: Hallo Dr. Winter. Vor einigen Tagen besuchte ich zusammen mit

meiner Freundin an einem Samstag ein Museum. Dort war ich von einem Paar fasziniert,

bei dem der Mann - so um die 40 Jahre - mit einer jüngeren Frau liiert war, die aufgrund

ihres schlanken, sportlichen Körpers und ihrer Kurzhaarfrisur zunächst wie ein junger Kerl

auf mich wirkte. Irgendwie war ich hin und weg und meine Freundin zog mich auch gleich

auf: "Na, stehst du jetzt auf Tomboys?" Was ist denn eigentlich so ein "Tomboy"?

Dr. Winter antwortet: Lieber Klaus, vielen Dank für diese Frage. So genannte "Tomboys"

würden bei uns zum Beispiel "Wildfang" oder "jungenhaftes Mädchen" heißen. Damit

bezeichnet man Mädchen und Frauen, die sich nicht entsprechend der klassischen

weiblichen Geschlechterrolle verhalten. Der Ausdruck kommt aus dem Englischen, wo

"Tom" allgemein für "Mann" steht. Nicht nur aus Cartoons kennen wir ja "Tomcat", den

"Kater".

Tatsächlich ist der Begriff "Tomboy" ziemlich alt. Bereits William Shakespeare beschrieb

so Frauen und Mädchen, die wie lebhafte Jungen handeln. Im deutschen Sprachraum wird

er in Verbindung mit Gender-Studien und in der Sexualmedizin verwendet, wenn es um

die Beschreibung untypischen Verhaltens junger Mädchen geht. Hier kommt das eher alte

Rollenverständnis durch: Typisch Mann, typisch Frau.

Sucht man nach "Tomboys" im Umfeld von Sex und Pornografie, so findet man diese

jungenhaft wirkenden Frauen auch unter Stichworten wie "short hair" oder "small tits".

Nicht selten wird dieser Typ auch mit der männlichen Rolle innerhalb einer lesbischen

Beziehung inszeniert. Natürlich kann es sich genauso gut um eine Frauenrolle innerhalb

einer heterosexuellen Partnerschaft handeln, dann wirkt die Frau

aufgrund ihres Äußeren jungenhaft, oft auch dominant gegenüber ihrem

Partner.

"Tomboys" pflegen einen eigenen Lifestyle, der sich - neben der männlichen

Kurzhaarfrisur %- auch in der Kleidung ("Männer-Klamotten") und im Verhalten spiegelt: Sie

sind aktiv, männlich-fordernd und emanzipiert. So kleideten sich übrigens auch die

modernen Frauen der 1920er Jahre in Metropolen wie etwa Berlin. Dass in jedem Jahr

genau dort die "Venus" stattfindet, passt also prima.



Prima finde ich auch die Frage von Klaus, weil sie zeigt, wie vielfältig unser Leben ist und

was es beim persönlichen Lifestyle alles zu entdecken gibt. Und daher wünsche ich uns

allen auch für die Zukunft: Bitte weiterhin interessiert, neugierig und tolerant bleiben.

Die zweite Frage passt schon sehr gut zu unserem kleinen erotischen Wörterbuch. Dort

sind wir beim Buchstaben "B" angekommen. Und woran denken die Leserinnen und Leser

von "Happy Weekend" beim "B"? Genau, oft genug an den "Blowjob", umgangssprachlich

auch "blasen" genannt.

Natürlich wissen unsere Leserinnen und Leser, dass frau und man durch Oralverkehr %u2013

also sowohl Cunnilingus bei Ihr als auch Fellatio bei Ihm %u2013 viel Lust empfinden und

gemeinsam Spaß haben können. Das, was in Erotikmagazinen und Pornofilmen ganz

selbstverständlich praktiziert wird, ist in manchen Partnerschaften aber ein sensibles

Thema.

Genau dazu hat mich auch der Leserbrief von Florian (23) erreicht: Lieber Dr. Winter,

eigentlich ist in meiner neuen Beziehung alles okay: Meine attraktive Freundin und ich

haben viel Sex und sind auch glücklich miteinander. Aber da gibt es dieses kritische Ding

zwischen uns, dass sie mir keinen "blasen" will. Wir würden uns noch nicht so lange

kennen und es sei ihr unangenehm, weil sie sich wohl irgendwie "erniedrigt" fühlen würde,

wenn sie vor mir auf die Knie gehen soll - meint sie, wenn ich nach den Gründen für ihr

"nein" frage. Ich bin jetzt ratlos, weil ich sie nicht zu etwas drängen will. Ganz im

Gegenteil: Ich würde ihr ja jeden Wunsch beim Liebesspiel erfüllen. Was soll ich tun?


Dr. Winter antwortet: Lieber Florian, vielen Dank für die ehrliche Schilderung dieser

Situation. Für mich leider nicht die erste Frage mit diesem Inhalt und zu einem bekannten

Problem. In eigentlich jedem Pornofilm gehört er zum Programm: Der Blowjob. Und fast

jeder Mann steht drauf, wenn ihn seine Partnerin oder sein Partner mit dem Mund reizt

und verwöhnt.

Diese sehr intime Praktik wird aber oft genauso umgesetzt, wie von Ihrer Freundin

beschrieben: Sie möchte eben nicht die devote Partnerin sein, die ihren - beim Blowjob - dominant erscheinenden Partner "bedienen muss". Gehen Sie in

dieser Frage noch einmal auf Ihre Partnerin zu und klären Sie bitte in

diesem partnerschaftlichen Gespräch, ob Ihre Freundin generell den "Blowjob" ablehnt

oder einfach nicht vor Ihnen "auf die Knie gehen" möchte, weil sie das dadurch persönlich

empfundene Machtgefälle sexuell abtörnt.

Nehmen Sie ihre Ablehnung bitte weiterhin ernst, denn jede Sexualpraktik soll allen

Beteiligten Spaß machen und Lust bereiten. Der Partnerin oder dem Partner im Bett -- oder

anderswo - nur einen "Gefallen" zu tun, würde eher neue Probleme schaffen.

"Gemeinsam, statt einsam" heißt die Devise. Signalisieren Sie Ihrer Freundin, dass sich

ein "Blowjob" nicht nur auf Ihren Penis beziehen muss, sondern sie beispielsweise auch

Ihre Hoden in das Spiel einbeziehen kann.

Lieber Florian, Sie haben mir ja auch geschrieben, dass Ihre Freundin meinte, dass Sie

sich noch nicht so lange kennen. Vielleicht ist ihr diese Technik jetzt noch zu intim oder

auch generell unangenehm. Sollte hier der Grund für ihre "Absage" liegen, mein Tipp: ein

"Blowjob" geht auch mit Kondom. Auf den meisten Fotos und in den üblichen Filmen

kommt diese Variante nur nicht vor. Bleiben Sie bitte partnerschaftlich und verständnisvoll

im Gespräch, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Dabei wünsche ich Ihnen natürlich

viel Erfolg - und als Paar sexuelle Erfüllung miteinander.

Und das waren auch schon die Leserbriefe für diese Ausgabe. Außerdem haben wir unser

kleines erotisches Wörterbuch beim "B" - wie "Blowjob" - aufgeschlagen. Seinen Ursprung

hat der Begriff "Blowjob" wohl im alten Englisch. Damals nannte man diese Variante des

Oralverkehrs "Job da unten", auf Englisch "Below Job". Daraus soll dann später der

"Blowjob" geworden sein.

Dr. Ulrich Winter beantwortet Ihre und Eure Fragen zu erotischen

Lifestyle-Themen, Partnerschaft und Sexualität!

Frag doch Dr. Winter!

Dr. Ulrich Winter, psychologischer Berater & Lifestyle Coach

Und das war es auch schon wieder für diese Ausgabe von Happy Weekend.

Herzliche Grüße und viel Spaß - miteinander oder allein

Euer Dr. Winter

E-Mail: E-Mail:
drwinter@happyweekend-club.de

 
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