Als
FinaFoxy 2022 ihren ersten Venus-Award bekam, fragten sich viele "wer
ist dieses unscheinbare Mädchen"? Mittlerweile, nach einem weiteren
Award ist allen bewusst, man sollte Modelle nie unterschätzen, gerade
wenn sie so jung sind und es faustdick hinter den Ohren haben. So geht
es auch bei Fina, die schüchtern wirkt, aber genau das Gegenteil davon
ist. Nachdem nun auch ihre erste DVD bei Rosetti Studios erschienen ist,
kennt jeder die verborgenen Fähigkeiten der frechen Rothaarigen. Oliver
Williams sprach mit dem jungen Feger.
Fotos: Gerald B/Michaelandre/Alex C&D
Hättest Du vor drei Jahren gedacht, dort zu stehen, wo Du jetzt angekommen bist?
Nein, tatsächlich nicht. Ich habe nicht damit gerechnet, in so kurzer Zeit schon so weit zu kommen. Noch dazu war 2021 ja alles noch sehr unsicher wegen der Corona Pandemie. Man wusste noch gar nicht, ob wieder Veranstaltungen oder Messen stattfinden können. Zum Glück hat sich das ja dann relativ schnell geändert.
Wie erklärst Du Dir Deinen großen Erfolg?
Zu einem Großteil denke ich, liegt es einfach daran, dass ich mir immer treu bleibe. Ich mache das, was mir Spaß macht und wenn mir etwas nicht gefällt, sage ich das auch offen. Ehrlichkeit war mir immer schon wichtig und das merkt man wohl auch im Umgang mit meinen Fans und Usern in der Webcam. Und natürlich spielt es auch eine große Rolle, dass ich immer so experimentierfreudig bin. Damit kann ich natürlich viele Vorlieben und Wünsche bedienen.
Dabei siehst Du so unschuldig aus.
Das gehört aber irgendwie auch zu mir. Ich war schon immer ein Unschuldslamm. Bis man mich dann mal besser kennengelernt hat und ich meine wilde und versaute Seite zum Vorschein gebracht habe.
Siehst Du Dich als Pornodarstellerin, Camgirl oder Influencerin?
Warum nicht alles zusammen? Ich finde, von jeder Bezeichnung fließt etwas in meinen Alltag mit rein. Wenn ich Filme drehe, bin ich Darstellerin, Produzentin und Regisseurin in einem. Einen großen Teil meiner Zeit verbringe ich vor der Webcam. Aber das Marketing darf man natürlich auch nicht vergessen. Man muss ja auf sich aufmerksam machen, da kommt dann die Influencerin in mir zum Vorschein.
Warst Du in der Schule auch so "unschuldig"?
Das kommt darauf an, wen du fragst. Meine Lehrer und Eltern sagen bestimmt ja. Meine Freundinnen und ich, eher nein. Wir haben schon viele wilde Sachen getrieben, waren aber auch immer schlau genug, uns dabei nicht erwischen zu lassen.
Kannst Du Dich noch an Dein erstes Mal erinnern?
Ja natürlich. Ich hatte eigentlich viele erste Male. Mein damaliger Freund und ich haben es immer wieder probiert, aber am Anfang hat es nicht so richtig geklappt, weil ich immer so verkrampft war.
Das kam dadurch, dass Sex und Aufklärung Themen waren, die bei mir zu Hause immer totgeschwiegen wurden. Umso größer war dann natürlich die Erleichterung, als es endlich geklappt hat.
Wie verlief denn Deine Jugend.
Es war schon ein Auf und Ab. Ich hatte schöne Zeiten mit meinen Freunden, durfte einige Konzerte besuchen. Aber ich hatte immer diese Neugierde auf "Verbotene Früchte%u201D in mir und das konnte ich damals noch nicht so richtig ausleben.
Wie bist Du in die Erotikbranche gekommen?
Als ich von zu Hause ausgezogen bin und mein Suchverlauf nicht mehr ständig kontrolliert wurde, war das Erste, was ich im Internet gesucht habe "Porn". Dadurch bin ich dann auf den ganzen Amateurplattformen gelandet und weil ich so neugierig war, habe ich mich auch gleich angemeldet.
Ich wurde dann aber erst viel später dort wirklich aktiv. Ich habe zuerst meine Ausbildung beendet und sexuelle Erfahrungen für mich gemacht.
Gab es vorher einen anderen Job, den Du Dir ausgesucht hast?
Ja, den gibt es auch immer noch. Ich arbeite als Hauswirtschaftsleitung in einem großen Krankenhaus. Dort weiß aber niemand von meinem Erotikbusiness. Ich hoffe auch dass das so bleibt, aber falls nicht habe ich auch kein Problem damit, mir etwas Neues zu suchen.
Was sind Deine sexuellen Vorlieben?
Ich würde mal sagen, alles im "klassischen" Bereich. Wobei ich Rollenspiele sehr gerne mag. BDSM mache ich mit dem richtigen Partner auch sehr gerne. Für mich zählt dazu Spanking, Bondage und Fesselspiele und natürlich die Kunst der Unterwerfung.
Hast Du selbst noch unerfüllte Fantasien?
Ja, absolut. Ich würde zum Beispiel sehr gerne mal einen Swingerclub besuchen. Das habe ich mich früher noch nicht getraut und jetzt fällt es mir schwer, die passende Begleitung zu finden. Außerdem gibt es noch ein paar Orte, an denen ich gerne mal Sex hätte, unter anderem auf einem Hochsitz im Wald. Da war bisher die Angst, dabei erwischt zu werden, einfach zu stark.
Kannst Du Dich noch an Deinen ersten Pornofilm erinnern, den Du gesehen hast?
Oh ja, das war ganz klassisch "Warum liegt hier Stroh rum". Ich wollte einfach wissen, woher dieser Gag kam, und mein Ex-Partner hat es mir dann gezeigt. Wir haben dabei aber mehr gelacht als an uns herumgespielt. Den ersten Porno für die Befriedigung habe ich auch mit ihm geschaut. Ich glaube, das war ein ganz klassischer FFM-Dreier mit ganz viel Leidenschaft.
Nun ist auch Dein erster Pornofilm als DVD erschienen. Ist das für Dich wieder was Besonderes?
Absolut, ja. Eigentlich findet meine ganze Arbeit ja digital statt und es ist immer etwas Besonderes, wenn man einen Teil dann auch in den Händen halten kann.
Hättest Du gerne in den goldenen Zeiten der Pornografie gelebt und gearbeitet oder bist Du von der Seele her ein Internet-Model?
Auf jeden Fall zweiteres. Ich liebe diese Unabhängigkeit und die Freiheit, die ich habe. Bei mir gibt es kein Set mit Drehbuch und Co. Ich kann drehen, wann, wo und mit wem ich will, und das ist mir furchtbar wichtig. Deswegen werde ich auch immer im Amateurbereich bleiben.
Was machst Du privat am liebsten?
Wenn ich nicht gerade in meiner Webcam online bin, zocke ich sehr gerne am PC und streame das Ganze auch live auf Twitch. Ansonsten genieße ich auch mal ein gutes Buch, koche gerne und höre Musik oder gehe auf Konzerte.
Was macht Dich aus?
Ich würde mich schon als sehr empathischen Menschen beschreiben. Ich bin auch sehr harmoniebedürftig und möchte den Leuten um mich herum immer ein gutes Gefühl geben. Manchmal bin ich vielleicht noch ein bisschen schüchtern und zurückhaltend, aber dieser Teil gehört genauso zu mir wie meine wilde Seite.
Siehst Du die Deutschen als aufgeklärt?
Auf gar keinen Fall. Solange selbst natürliche Dinge wie Nacktheit mit Argwohn oder einem seltsamen Blick belohnt werden, sind wir noch weit davon entfernt, uns als "aufgeklärt" zu bezeichnen. Außerdem, um bei den Pornos zu bleiben, ist die Tatsache, dass Sex-Worker-Innen immer noch mit Sprüchen wie "such dir richtige Arbeit%u201D begleitet werden, ein klares Indiz dafür, dass hier noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten ist. Wobei man hier leider auch akzeptieren muss, dass es Leute gibt, die man einfach zurücklassen muss, da diese gar nicht aufgeklärt werden wollen.
Was müsste sich verändern?
Zuallererst die Medienkompetenz von jungen Menschen fördern. Realisieren, dass manche Pornos auch einen aufklärerischen Zweck haben können. Natürlich dienen fast alle der Unterhaltung und wenig ist real, aber diesen Unterschied können Jugendliche erkennen. Sie sehen ja auch Filme im Kino oder Fernsehen und können das von der Realität unterscheiden.
Wo kann man Dich im Netz finden?
Natürlich auf meiner Website www.finafoxy.com Und auch überall, sonst bin ich unter dem Namen FinaFoxy vertreten.
Vielen Dank