Schwules Ehepaar

Erwin 53 Jahre, aus Hagen, schreibt:

Ich bin seit 23 Jahren mit Michael verheiratet. Mein Name ist Erwin. Nun hat sich mein Ehepartner angeblich in einen anderen Mann verliebt. Erst hatte er seinen neuen Freund mir gegenüber verschwiegen, aber ich habe gemerkt, dass etwas nicht mehr wie Früher war. Dann habe ich ihn darauf angesprochen und er kam mit der Wahrheit raus. Diese Geschichte geht schon seit drei Monaten.  Michael schläft auch schon auf unserem Sofa im Erdgeschoss, es ist für mich kaum zu ertragen, aber ich will auch einsehen, dass dieser Umstand auch für meinen Ehemann nicht einfach ist. Der etwas jüngere Mann, in den er sich verliebt hat, ist Hetero und Familienvater. Bei einem unserer Gespräche habe ich ihn darauf hingewiesen, welches Unglück über die Familie, Ehefrau und zwei Kinder, hereinbricht. Auch ich bin schon vollkommen fertig mit meinen Nerven. Er sieht das ein, meint aber ihre Gefühle würden es aushalten und ein neues Leben beginnen wollen.

Ich bin verzweifelt, was zieht das für einen Rattenschwanz hinter sich her. Ich bin verzweifel und die Familie des jungen Mannes wird auch große Probleme bekommen.

Was raten Sie mir, ich brauche in meiner Situation jeden Rat.

      Erwin

Lieber Erwin,

solche Situation wie die Deine geht schon an die Substanz. Der Umstand ist für alle Beteiligten ein großes Problem.

Dass ihr homosexuell seid, spielt bei der Beantwortung Deiner Frage  keine Rolle. Das ist absolut unwichtig. Ihr seid und wart ein Ehepaar, eine Verbindung zwischen zwei liebende Menschen. Bei Schicksalsfragen ist es sehr schwierig, einen Rat zu geben. Die Personen dieses Dramas haben eine Meinung und es kommen auch noch die großen Gefühle dazu. Der Ratschlag, "es wird schon wieder", ist vollkommen fehl am Platz. Oft können Situationen, in dehnen das menschliche Gefühl mitspielt, sehr schwer wieder zum Guten gedreht werden. Auch die Vernunft hilf meistens nicht weiter. Trotzdem solltest du alles versuchen, um Deine Ehe zu retten.

Eine Paartherapie kann helfen, wieder besser ins Gespräch zu kommen und sich daran zu erinnern, wieso man eine Beziehung führt. Für viele Paare ist es die letzte Chance, nachdem alle Gespräche aneinander vorbei geführt haben. Die Paartherapie kann helfen, Konflikte zu besprechen und zu verarbeiten. Wenn Dein Mann sich nicht auf einen Besuch bei einem Eheberater einlassen will, kannst Du Dich auch erstmal alleine beraten lassen. Danach musst Du mit Deinem Mann sprechen und um einen gemeinsamen Besuch bitten. Wer über eine Trennung nachdenkt, wie Dein Mann, sollte auch überlegen, wie sich das eigene Leben verändern würde. Und er sollte erwägen, ob er diese Veränderung gut findet. Wer seinem Partner vertraut und Probleme immer zuerst mit ihm bespricht, der hat vermutlich immer noch einen festen Halt in seinem Partner. Die Gefühle deines Mannes sind bestimmt schwer zu beeinflussen, da kann man mit Logik nicht kommen. Aber, viele Paare, die vor einem Scheidungsrichter standen, haben sich in solcher Situation wiedergefunden. Das erklärte uns ein Rechtsanwalt.

Auch ein Psychiater könnte dir Mut geben. Therapeuten werden alles versuchen, um Beziehungen zu retten und Trennungen zu vermeiden.

Du brauchst etwas Geduld und auch Mut. Das ist zwar leicht gesagt, aber wenn Gefühle und Liebe im Spiel sind, bleibt wohl nichts anderes als zu kämpfen. Deine Lebenslage ist neu für Dich und dafür braucht Du Kraft. Viel Glück für Dich.

Mein Tattoo muss weg

Monika 28 Jahre, Böblingen schreibt.

Ich habe von meinem Exfreund ein Bild und seinen Namen auf meinen Oberschenkel tätowieren lassen. Wie das Wort "Exfreund" schon sagt, haben wir uns getrennt und mein neuer Freund will das Tattoo nicht mehr sehen. Ich will es entfernen lassen. Leider habe ich wohl an die ewige Liebe geglaubt, aber es kommt im Leben manchmal anders. Ich ärgere mich natürlich über mein naives Denken, aber so war es nun mal. Ich will auch kein neues Tattoo, nur mein altes Bild möchte ich entfernen lassen. Ich habe mich auch schon erkundigt und muß feststellen, dass das nur sehr schwierig ist und einen großen Kostenaufwand mit sich bringt.

Um mein Tattoo zu entfernen zu lassen muss ich 100 bis 400 Euro bezahlen, pro Sitzung und davon brauche ich mindestens 10. Das geht ins Geld und eine Garantie für eine vollständige Entfernung gibt es nicht. Habt ihr einen Rat, wie ich mein Tattoo von meinem Oberschenkel verschwinden lassen kann ohne dabei arm zu werden?

Liebe Gruße Monika

Liebe Monika,

da stellst Du uns eine schwierige Frage. Einen Geheimtipp können wir Dir leider nicht geben. Dein Hautschmuck sollte wohl für die Ewigkeit Deinen Oberschenkel schmücken, ihn wieder ungeschehen zu machen, ist doch etwas kompliziert. Es bieten sich genügend Adressen an, die Dir Dein Tattoo entfernen wollen, aber das ist, wie Du schon in Erfahrung gebracht hast, sehr teuer und aufwendig. In vergangenen Zeiten hat man so ein Gemälde auf der Haut abgeschliffen, aber diese Praktik wird nicht mehr angewendet, denn es würden große Narben auf Deinem Bein bleiben. Versuche bitte nicht es mit Hausmittel zu entfernen. So etwas wird auch im Internet angeboten, aber das verspricht kein Ergebnis. Auch werden Cremes angeboten, Finger weg davon und auch Zitronensaft ist Blödsinn. Du gefährdest nur Deine Gesundheit. Es bleibt also nur die Methode mit Laser. Die geben einen sehr kurzen, aber sehr intensiven Lichtblitz auf die Haut ab, der dann die Pigmente zerstört, etwas vereinfacht beschrieben. Die Methode gilt als besonders schmerzarm und hinterlässt keine Narben. Du solltest auf jeden Fall spezialisierte Ärzte, die genügend Erfahrung nachweisen können, an Dein Haut lassen. Also sei bitte vorsichtig, bevor Du Dich entscheidest. Hole auch noch eine zweite Meinung ein, überstürze nichts. Bitte Deinen neuen Freund um Geduld, denn er sieht ja wohl, dass Du Dir Gedanken machst.